
Resiliente Städte
Die Abkehr von Monostrukturen im städtischen Raum hin zu einer Nutzungsvielfalt ist bereits seit einigen Jahren auf der Agenda deutscher Städte. [1] Spätestens seit der Coronapandemie ist das Konzept der Resilienz gegenüber Krisen und Katastrophen gefragter denn je. Dabei wachsen die Anforderungen ähnlich schnell wie die Städte selbst: Die moderne Stadt von heute soll nachhaltig, global, smart, modern und dennoch charmant und individuell sein. Im Kontext nachhaltiger Transformationsprozesse ist das Konzept der urbanen Resilienz aktuell bedeutsam, da es eine klare Orientierung für stadtplanerisches Handeln bietet. [2]
„Resilienz bezeichnet das Potenzial eines Ökosystems, Störungen oder Veränderungen aufzunehmen, ohne seine grundlegenden Qualitäten und funktionalen Eigenschaften zu verlieren.“ [1] Im stadtplanerischen Kontext beschreibt Resilienz die Fähigkeit, sich veränderten (Umwelt-) Bedingungen anzupassen. Dies kann sowohl gesellschaftliche Prozesse beinhalten als auch sozial-ökologische sowie klimatische Veränderungen im urbanen Raum. Beispiele für umweltbedingte Anpassungen sind unterirdische Regenrückhaltebecken, begrünte Fassadengestaltung oder die Implementierung von KI-Systemen, welche Überflutungen in Echtzeit monitoren können. Eine resiliente Stadt ist ein lebendiger Mix aus Wohn-, Arbeits-, Freizeit- und Grünflächen – alles eng miteinander verknüpft und auf kurze Wege ausgerichtet. [3]
Resiliente Städte setzen auf alternative Verkehrsmittel wie Fahrräder und Lösungen der Mikromobilität, auf Fußverkehr und öffentliche Verkehrsmittel. Der Ausbau der Nahmobilität – also einer Infrastruktur für kurze Wege – macht Städte nicht nur anpassungsfähiger, sondern auch lebenswerter. Konzepte wie Superblocks, 15-Minuten-Städte und Shared Space können dabei eine zentrale Rolle spielen. Ein positiver Nebeneffekt: Weniger Platz für Autos bedeutet mehr Raum für Grünflächen und soziale Begegnungen. [4]
Derzeit bleibt noch abzuwarten, welche Konzepte und Ideen sich in den kommenden Jahren in der Praxis der Stadtentwicklung durchsetzen werden.
Quellen
[1] Gebauer et al. (2023): Die Resiliente Stadt. Zuletzt geprüft: 03.03.2025
[2] BBSR (2024): Urbane Resilienz stärken. Zuletzt geprüft: 03.03.2025
[3] eGovernment (2024): Zehn Wege zur resilienten Stadt. Zuletzt geprüft: 03.03.2025
[4] Arcadis (2023): Urbane Resilienz im Zentrum nachhaltiger Mobilitätskonzepte. Zuletzt geprüft: 03.03.2025