„Der Hyperloop ist ein 2013 von Elon Musk vorgestelltes Konzept für ein Hochgeschwindigkeitsverkehrssystem […].“ [1] Das System soll Personen und Güter in Kapseln durch weitgehend luftleere Röhren transportieren, wobei sich die Kapseln mithilfe von Magnetfeldern mit nahezu Schallgeschwindigkeit fortbewegen sollen. Musk meldete kein Patent auf das Konzept Hyperloop an, um Innovation und Zusammenarbeit anzuregen. [2]

Die Idee, Objekte durch Röhren zu befördern, reicht bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als Rohrpostsysteme Dokumente per Druckluft verschickten. Diese Systeme wurden jedoch zugunsten der Eisenbahn bald wieder als zu kompliziert verworfen. [3]

Hyperloop setzt auf moderne Technologien, um Personenbeförderung und Transport effizienter zu gestalten: In der Nähe der Stationen sollen Linearmotoren für eine starke Beschleunigung sorgen, während der Fahrt elektrisch betriebene Kompressoren Vortrieb erzeugen. Die benötigte Energie soll über Solarzellen gewonnen werden, was den Betrieb emissionsfrei machen würde. [4, 5] Das System soll deutlich schneller und umweltfreundlicher als das Flugzeug sein und in Bezug auf Fahrpreise gleichzeitig günstiger als die Bahn.

Das Ursprungskonzept sah zwei nebeneinander liegende Fahrröhren aus Stahl – getragen von Stahlbeton-Stützen – vor, in denen ein starker Unterdruck herrscht. Die Kapseln sollen reibungsarm auf Luftpolstern gleiten, die durch einen Kompressor erzeugt werden. Inzwischen setzen die meisten Unternehmen jedoch auf elektromagnetische Schwebesysteme, ähnlich wie bei Magnetschwebebahnen. [4, 6] In den Kapseln sollen 28 bis 40 Passagiere oder Güter bis zu einer Größe von Fahrzeugen Platz finden. [2] In der Spitze soll eine Geschwindigkeit von bis zu 1.200 km/h erreicht werden und eine Taktung der Abfahrten im Zwei-Minuten-Rhythmus, in Stoßzeiten sogar alle 30 Sekunden. Die kalkulierten Kosten belaufen sich auf rund 20 bis 40 Millionen US-Dollar pro Kilometer Strecke. Bezüglich der Ticketpreise wird heute von durchschnittlich etwa 30 Euro pro Fahrt ausgegangen. [2, 3]

Trotz der beeindruckenden Konzepte und Ziele bestehen Bedenken hinsichtlich der Realisierbarkeit des Hyperloops. Herausforderungen wie Temperaturschwankungen am Stahlmaterial, die hohen Kosten für Vakuumpumpen und derzeit nicht kalkulierbare Aufwendungen für Wartungsarbeiten werfen Fragen auf. [3] Zu den weiteren großen Herausforderungen zählen die sichere Notfallrettung, die Luftversorgung der Passagiere und die Abwärme. [4] Die finanzielle Machbarkeit und technische Umsetzbarkeit des Systems insgesamt wird derzeit kritisch diskutiert.

Im November 2020 wurde die erste bemannte Fahrt von Hyperloop One (ehemals Virgin Hyperloop One bzw. Hyperloop Technologies) durchgeführt. [7] 2023 wurde der Hyperloop-Demonstrator der Technischen Universität München (TUM) in Zusammenarbeit mit dem TÜV SÜD als erste Testanlage für den Personenbeförderung zertifiziert. Damit wurde ein wesentlicher Sicherheitsstandard für den Bau und Betrieb solcher Systeme festgelegt. [5] Das Fahrgefühl wurde mit einer Fahrt im Aufzug verglichen. [2]

Ob der Hyperloop eines Tages den Personenverkehr prägen wird, bleibt abzuwarten.