Sustainable Urban Mobility Plan (SUMP)
Ein „Sustainable Urban Mobility Plan“ (kurz: SUMP; „Nachhaltiger Urbaner Mobilitätsplan“) ist ein Planungsansatz, der eine nachhaltige, zukunftsgerechte Entwicklung der städtischen und regionalen Mobilität verfolgt. Seit 2005 wird dieser Ansatz systematisch weiterentwickelt und im Jahr 2013 von der Europäischen Kommission als eine leitende Idee für die Verkehrsentwicklung empfohlen. [1]
Bei einem SUMP handelt es sich um eine ganzheitliche, strategische Mobilitätsplanung auf kommunaler bzw. regionaler Ebene, die auf bewährten Planungsansätzen aufbaut und im besonderen Maße Zusammenarbeits-, Beteiligungs- und Evaluationsprinzipien berücksichtigt. Das zentrale Ziel ist die Erfüllung der Mobilitätsbedürfnisse der Menschen und Unternehmen vor Ort und damit einhergehend die Verbesserung der Lebensqualität. Intermodale, interregionale und partizipative Ansätze sind dafür die Grundlage. Das heißt:
- Alle Verkehrsträger werden integriert berücksichtigt.
- Weitere relevante Planungsthemen wie Wirtschaftsverkehre, Touristik oder Stadtplanung werden mitgedacht.
- Alle Akteure der Gesellschaft werden einbezogen und berücksichtigt, u. a. Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen.
Das SUMP-Konzept trägt dazu bei, wichtige Nachhaltigkeitsziele des Verkehrssektors zu erreichen, z. B. die Reduktion negativer Umwelt- und Klimaauswirkungen. Konkret angestrebt werden eine bessere Luftqualität, eine höhere Energieeffizienz, die Reduzierung von Verkehrslärm, aber auch ein verbesserter Zugang zur Mobilität und eine erhöhte Verkehrssicherheit. Wichtig ist jedoch, dass die Ziele des SUMP im Prozess mit den o.g. Akteuren gemeinsam entwickelt werden und so ein stabiles Fundament für den Prozess abbilden. Üblicherweise wird der Prozess als SUMP-Zyklus dargestellt, der die Phasen „Vorbereitung und Analyse“, „Strategieentwicklung“, „Maßnahmenplanung“ und „Umsetzung und Monitoring“ umfasst.
In Hessen berät das Fachzentrum „Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen – für Kreis und Kommune“ Kommunen und Landkreise und unterstützt sie bei der Aufstellung und Umsetzung von SUMPs. Im Nahmobilitätsgesetz des Landes Hessen (2023) werden SUMP als nachhaltige integrierte Mobilitätspläne definiert [2] und ab 2024 mit Personal- und Sachmitteln gefördert. [3]
Quellen
[1] Rupprecht Consult (Herausgeber). Leitlinien für nachhaltige urbane Mobilitätsplanung. Aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt von Fachzentrum Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen (Leitlinien für Nachhaltige Urbane Mobilitätspläne (SUMP), Zweite Ausgabe). Köln, 2019. Und Frankfurt, 2021. S. 10
[2] Hessischer Landtag. Drucksache 20/11192. Beschlussempfehlung und Bericht Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Verfügbar unter: https://starweb.hessen.de/cache/DRS/20/2/11192.pdf
[3] Bürgerservice Hessenrecht. Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung nachhaltiger integrierter Mobilitätspläne. In der Fassung vom 12.10.2023. Gültig ab 28.11.2023. Verfügbar unter: https://www.rv.hessenrecht.hessen.de/bshe/document/VVHE-VVHE000020018