
Xenonlicht
Die Xenonlampe wurde 1989 von Philips entwickelt und erlebte in den 1990er und 2000er-Jahren, auch im Automotive-Bereich, ihren Durchbruch. [1] Seit etwa 2013 nimmt die Verwendung von Xenonlicht durch das Aufkommen der LED-Scheinwerfer ab. [2]
Xenonlampen erzeugen eine intensive und gleichmäßige tageslichtähnliche, weiß-blaue Ausleuchtung, wodurch die Sichtverhältnisse bei Nacht und schlechten Wetterbedingungen erheblich verbessert werden. [3] Die Xenon-Technologie birgt zudem Vorteile für die Umwelt. [4] Sie weist beispielsweise eine ungefähr vierfach längere Funktionsdauer und einen geringeren Energieverbrauch als Halogen-Leuchten auf. [4, 5] Xenon-Gas ermöglicht ein relativ schnelles Hochfahren der Lampe, was für die Straßenverkehrssicherheit durchaus relevant sein kann. [5] Nicht nur in Fahrzeugen wurde Xenonlicht verbaut, auch in Arbeits- oder Büroleuchten sowie als Flutlicht in Fußballstadien kommt es zum Einsatz. [6]
Technischer Ablauf
Der kleine Glaskolben aus Quarzglas ist mit dem Edelgas Xenon gefüllt. Er steht unter hohem Druck. Das Xenon-Gas wird mit Metallhalogenide angereichert, die die Farbtönung des Lichts steuern. Anfangs wurden zusätzlich giftige Quecksilberanteile verarbeitet, diese wurden unter anderem aus Gründen des Umweltschutzes wieder entfernt. [5]
Zwischen zwei Wolfram-Elektroden in der Xenon-Gasentladungslampe bildet sich ein hochkonzentrierter Lichtbogen aus. Das gelingt nur, wenn die Elektroden unter Hochspannung gestellt werden. Zum „Zünden des Xenonlichts ist ein Hochspannungsimpuls erforderlich.“ Dies funktioniert durch eine spezielle Zündeinheit in einem elektronischen Vorschaltgerät (EVG). [5]
Xenon-Lampen-Kategorien
Kategorien: D1, D1S, D1R, D2S, D2R, D3S, D3R, D4S, D4R, D-H4R
Xenon-Lampen werden in ECE-Kategorien eingeteilt. Das Kürzel D steht für „Discharge“ (Entladung), die darauffolgende Ziffer zwischen eins und vier zeigt die Entwicklungsversion an. Lampen mit der Spezifikation S verfügen über einen klaren Glaskolben und werden zum Beispiel in Scheinwerfern mit Projektionssystemen verwendet. Lampen mit der Spezifikation R haben einen lichtundurchlässigen Aufdruck auf dem Glaskolben und werden beispielsweise in Reflektorscheinwerfern verwendet. [4]
Herausforderungen im Straßenverkehr
Xenonlichtanlagen besitzen ca. 3.200 Lumen. [7] Reinigungsanlagen für Schweinwerfer sind ab einem Helligkeits-Grenzwert von 2.000 Lumen vorgeschrieben, da der Gegenverkehr durch verschmutzte Streuscheiben stark geblendet werden kann. [2]
Potenzial zur Unfallvermeidung
Eine Studie des TÜV Rheinland aus dem Jahr 2007 teilt dazu mit: „Wären alle in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge mit Xenonlicht statt mit herkömmlichen Halogenlampen ausgerüstet, ließen sich bei Nachtfahrten auf Landstraßen jährlich über 50 Prozent der schweren Unfälle vermeiden, auf Autobahnen mehr als 30 Prozent. Das wiederum bedeutet: insgesamt sechs Prozent weniger Unfälle mit Verletzten und 18 Prozent weniger Todesopfer.“ [8]
Quellen
[1] Wikipedia: Xenonlicht. Zuletzt geprüft: 16.06.2025
[2] Welt (2013): Konsequenz aus der neuen LED-Technik. Zuletzt geprüft: 16.06.2025
[3] Friedrich Hoffmann Autohaus: Xenon Licht. Zuletzt geprüft: 16.06.2025
[4] Mein Autolexikon: Xenon Scheinwerfer. Zuletzt geprüft: 16.06.2025
[5] Xenonbrenner: Wie funktioniert Xenonlicht? Zuletzt geprüft: 16.06.2025
[6] Detlef Weimann (1999): Xenon-Licht - Funktion, Entwicklungsstand, Zukunft.
[7] Philips: Entdecken Sie unsere Xenon Autolampen. Zuletzt geprüft: 16.06.2025
[8] TÜV Rheinland (20027): Lebensretter Xenonlicht. Zuletzt geprüft: 16.06.2025