Die Rail-Flow GmbH verbessert die Zusammenarbeit und die Effizienz des Schienengüterverkehrs und trägt so zu einer Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene bei. Dazu stellt das im Jahr 2020 gegründete und in Frankfurt am Main ansässige Unternehmen den Akteuren des Schienengüterverkehrs ein digitales Ökosystem mit verschiedenen Modulen bereit. Dadurch werden Prozesse beschleunigt, die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gestärkt und so die Erreichung der Klimaziele unterstützt. Seit 2021 ist das Start-up Teil des Förderprogramms der House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH.

„Intermodal Capacity Broker“ erleichtert Zugang zum Kombinierten Verkehr

Im Dezember 2021 hat die Rail-Flow GmbH den Intermodal Capacity Broker (ICB) gelauncht. Das digitale Portal erleichtert den Einstieg in den Kombinierten Verkehr (KV) insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Grundsätzlich verbindet der KV die Stärken verschiedener Verkehrsträger miteinander. Da nicht jedes Unternehmen einen eigenen Gleisanschluss besitzt, wird die Ladung in der Regel mit dem LKW beim Kunden abgeholt, zum nächsten Terminal, der Umschlageeinrichtung (siehe Foto), gefahren und dort auf die Schiene verladen. Den Großteil der Strecke wird die Ladung dann auf der Schiene transportiert. Am Zielort wird sie wieder vom Zug auf den LKW verladen und zum Kunden gebracht.

Über das neue digitale Rail-Flow-Portal können Schienen-Operateure und Truckingunternehmen freie Kapazitäten einfach vermarkten und Spediteure europaweit intermodale Transporte durchgängig Tür-zu-Tür buchen. Der ICB verbindet so freie intermodale Transportkapazitäten mit Transportbedarfen am Markt und schafft eine bessere Auslastung.

Schiene und Straße einfach kombinieren

„Der Kombinierte Verkehr bietet das Beste aus den beiden Welten – Schiene und Straße“, hebt Dominik Fürste, Geschäftsführer der Rail-Flow GmbH, hervor. Durch den Hauptlauf der Sendungen auf der Schiene können Spediteure ihren Kunden eine klimaschonende Transportlösung anbieten, während die Sendungen auf der so genannten ersten und letzten Meile auf der Straße per LKW zum gewünschten Zielort befördert werden.

Container werden am Umschlagbahnhof mittels Ladefahrzeuge auf die Schiene geladen
Umschlagbahnhof für den Kombinierten Verkehr. Bild: Travel mania/Shutterstock.com

„Der Zugang zum Kombinierten Verkehr war insbesondere für kleine Speditionen bisher nicht leicht“, sagt Dominik Fürste. „Es fehlte oft der Überblick von Transportoptionen, das nötige Equipment wie Kombinierter-Verkehr-fähige Sattelauflieger oder ein Partnernetzwerk, um die Sendung am Zielort auf der letzten Meile zustellen zu können. Unser Intermodal Capacity Broker reduziert nun all diese Hürden und schafft einen einfachen und komfortablen Einstieg in den Kombinierten Verkehr.“

Die digitale Lösung funktioniert wie folgt: Operateure und Truckingunternehmen pflegen ihre freien Kapazitäten ein und vermarkten diese auf dem Portal. Spediteure bekommen anhand der eingegebenen Daten verschiedene Routenoptionen vorgeschlagen. Bei der Entscheidungsfindung unterstützen Angaben zum Preis, CO2-Emission und Distanz je Routenoption. Operateure und Truckingunternehmen erhalten über den ICB die vom Spediteur ausgewählte Transportanfrage und können diese direkt bestätigen.

Der gesamte Prozess wird beschleunigt und manuelle Aufwände deutlich reduziert, so einfach wie Onlineshopping. Die Anwendung ermöglicht bei Bedarf eine nahtlose Übermittlung von Daten via Schnittstelle zwischen dem ICB und dem Transportmanagementsystem des Kunden. Hier kann auch das Intermodal Transport Management-System aus dem Rail-Flow-Ökosystem genutzt werden.

EU fördert Projekte zur Reduzierung der verkehrsbedingten Luftverschmutzung

Durch Partnerschaften ermöglicht Rail-Flow den Spediteuren, auch nicht-kranbares Equipment auf die Schiene umzuladen. Unterstützt wird das Start-up dabei durch starke Partner wie dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e. V., der Allianz pro Schiene und der Initiative shift2030. Diese innovative Lösung ist Bestandteil des EU-geförderten Projektes „Facilitating Intermodal Transport“ (FIT). Das Projekt reduziert verkehrsbedingte Luftverschmutzung in der EU. Ziel ist es, die Verlagerung von Frachtaufkommen durch den ICB von der Straße auf den nachhaltigeren Schienenverkehr voranzutreiben und zur Entkopplung der Umweltauswirkungen des Verkehrs vom Wirtschaftswachstum beizutragen.