Dieses Jahr ist (DB) Schenker 150 Jahre alt. Unsere Unternehmenskommunikation hat aus diesem Anlass in alten Dokumenten gestöbert und einen Begleitbrief zum Gesellschaftervertrag von 1872 hervorgeholt. Der 30-jährige Gottfried Schenker schreibt darin an die Co-Gründer Moritz Karpeles und Moritz Hirsch:

„Die Dauer der Gesellschaft haben wir vorläufig auf vier einander folgende Jahre und somit bis zum 15. Juli 1876 festgesetzt.“

Zum Glück vergaß man die Vorläufigkeit und startete stattdessen eine Erfolgsstory, die ihresgleichen sucht!

Schwarz weiß Foto von Gottfried Schenker
1872 gründete Gottfried Schenker (geboren am 14. Februar 1842 in der Schweiz; gestorben am 26. November 1901 in Österreich) gemeinsam mit Moritz Karpeles und Moritz Hirsch die Spedition Schenker & Co. in Wien und legte damit den Grundstein für die bis heute 150-jährige Firmengeschichte. Bild: DB Schenker

Unternehmergeist und Innovationsfreude

Die Geschichte von Schenker & Co. bis zur heutigen Schenker AG und der Logistikmarke DB Schenker ist von Unternehmergeist und Innovationsfreude geprägt. Ein Jahr nach der Firmengründung in Wien machte der kreative Kopf der Spedition mit einem neuen Konzept von sich reden. Schenkers Idee: Bahn-Sammelverkehre einrichten und viele kleine Bahnsendungen gebündelt verschicken. Einige der ersten Transporte gingen von Paris nach Wien: Champagner, Wein und andere Luxusgüter. Diese Erfindung war Gottfried Schenkers große Pionierleistung, die ihm auch die Aufnahme in die Logistics Hall of Fame einbrachte.

Bereits 1874 gab es Niederlassungen in Budapest, Bukarest, Prag und London. Luftfrachttransporte hoben seit Anfang der 1920er-Jahre ab, bald danach verließ Schenker-Seefracht die Häfen. Fast gleichzeitig startete ein Paketdienst für 200 europäische Großstädte.

1959 gehörte Schenker zu den ersten Speditionen in Europa mit zentraler Datenverarbeitung. Mitte der 1970er nahm die vierte Computergeneration den Betrieb auf. Es folgten weitere Schenker-Meilensteine der Innovation, darunter in Deutschland die Eröffnung des zentralen Landverkehr-Hubs in Friedewald (1994) und des Luftfrachtzentrums in Frankfurt (2009).

Nachhaltigkeit rückt immer mehr ins Blickfeld

Seit den 1980er-Jahren gestaltete das Unternehmen seine logistischen Prozesse immer stärker unter nachhaltigen Aspekten. Das ließ sich gut mit der ausgeprägten Innovationskultur verbinden. Ein deutlicher Ausdruck dafür waren zu Beginn unseres Jahrhunderts mehrere „Schenker-Innovationstage“. Sie brachten etliche Vorschläge aus der Mitarbeiterschaft hervor, wie wir unsere Effizienz steigern, unsere Prozesse optimieren und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen besser schonen können.

Portraitfoto von Maren Steppuhn, Head of Communications Schenker Deutschland AG
Maren Steppuhn, Head of Communications Schenker Deutschland AG, hat für den HOLM-Blog die Geschichte hinter DB Schenker, einem der weltweit führenden Logistikdienstleister mit 1.850 Standorten und rund 76.100 Mitarbeiter*innen weltweit, zusammengefasst. Bild: privat

Lösungen für weniger CO2-Ausstoß in der Luftfracht und in der Seefracht gehören zu unserem Portfolio. Im Landverkehr sorgen innovative Motoren und eine effiziente Auslastung der Fahrzeuge für weniger Emissionen. Auch in der Gebäudetechnik setzt DB Schenker auf nachhaltige Konzepte. Im europäischen Stückgutbereich haben wir inzwischen mehr als 1,5 Millionen Kilometer mit elektrisch angetriebenen Lkw zurückgelegt.

Im vergangenen Jahr stellte DB Schenker eine Schwerlastdrohne für den schnellen und emissionsfreien Transport von bis zu 200 Kilogramm schweren Ladungen vor. Jochen Thewes, Vorstandsvorsitzender der Schenker AG, sagte seinerzeit zu dieser Innovation: „Wenn die Infrastruktur für herkömmliche Transportmittel überlastet oder nicht vorhanden ist, bieten Frachtdrohnen eine Chance, Logistikwege ganz neu zu denken.“

Das Erbe der Gründer

Mit dem Blick in die Zukunft und mit der entschlossenen Weiterentwicklung bestehender Lösungen bewegen wir uns auch nach 150 Jahren Firmengeschichte auf den Spuren der Unternehmensgründer. Einen zentralen Wert des heute globalen Logistikdienstleisters hat Gottfried Schenkers Partner Moritz Karpeles sehr früh für das Unternehmen und seine Geschichte festgehalten:

„Dem flüchtigen Erfolg sollen niemals die bleibenden Interessen der Zukunft geopfert werden.“

Auf der Firmenwebsite sind alle Meilensteine der 150-jährigen Unternehmensgeschichte aufgelistet.