Modale Filter sind verkehrsplanerische und infrastrukturelle Elemente, mit denen unerwünschte Verkehrsarten aus dem Verkehrsgeschehen herausgefiltert werden können, während erwünschten Verkehrsarten das Passieren weiterhin erlaubt ist. So kann beispielsweise dem Fußverkehr, Radfahrenden und Kommunalfahrzeugen die Durchfahrt ermöglicht werden, wohingegen der Pkw-Verkehr umgeleitet wird.

Bei modalen Filtern handelt es sich um schnell umsetzbare und preiswerte Instrumente der Verkehrsberuhigung, für die keine aufwändigen Umbauten vorgenommen werden müssen. Sie sind ein wichtiges Element, um Durchgangs- und Schleichverkehre durch Kraftfahrzeuge in Wohnvierteln zu unterbinden und dadurch die Belastungen durch Abgase und Lärm erheblich zu senken und gleichzeitig die Verkehrssicherheit sowie die Aufenthaltsqualität für die Menschen zu erhöhen.

Es gibt drei Arten modaler Filter:

Verkehrszeichen: Ein „Durchfahrt verboten“-Schild gilt als „halber“ modaler Filter, weil es erwünschtem Kfz-Verkehr, wie etwa Müllabfuhr oder Linienbussen, die Durchfahrt gestattet. Modale Filter durch Verkehrszeichen können auch temporär angelegt werden, zum Beispiel in Schul- und Spielstraßen oder für den Lieferverkehr.

Bauliche Sperren: Im Gegensatz zu Verkehrsschildern können bauliche Sperren nur selten missachtet werden. Dazu zählen zum Beispiel Poller und Pflanzenkübel. Beliebt sind Diagonalsperren, welche den Verkehr an Kreuzungen in eine Richtung lenken und damit den geradeaus geführten Kfz-Verkehr unterbinden. Mithilfe von versenkbaren oder umklappbaren Sperrpfosten kann darüber hinaus der Zugang flexibel für bestimmte Verkehre geöffnet werden, zum Beispiel für Lieferverkehre, die Feuerwehr oder Müllabfuhr.

Umwidmungen: Zu dieser Art modaler Filter zählen beispielsweise kleine Grünanlagen, sogenannte Pocketparks. Hierbei wird ein kurzer Straßenabschnitt oder Platz zur Fußgängerzone (mit Freigabe für den Radverkehr) umgestaltet. Diese modalen Filter werden zum Beispiel vor Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, vor großen kommunalen Gebäuden wie etwa Rathäusern, Schwimmbädern, Theatern, in Park- und Grünanlagen oder an kleinen Stadt- und Quartiersplätzen installiert, vor allem wenn sie durch ruhenden und fließenden Stadtverkehr stark belastet sind.

Die höchste Akzeptanz erfahren modale Filter, wenn sie im Rahmen von neuen Platzgestaltungen eingesetzt werden, weil diese mit einer Erhöhung der Aufenthaltsqualität einhergehen. Modale Filter zählen mitunter zu den wichtigsten Elementen für den Schnellausbau einer fahrradfreundlichen Verkehrsinfrastruktur.

Hinweis der Redaktion: Kommunale Vertreter*innen und Interessierte finden weitere Informationen über das Instrument „Modale Filter“ in der ADFC-Toolbox.