Der Begriff „Floating Car Data“ (FCD) bezeichnet Daten, die mithilfe von Positionserfassungstechnik (GPS) an Bord einzelner Fahrzeuge aufgezeichnet werden. Bei den Daten handelt es sich beispielsweise um die Position, die aktuell gefahrene Geschwindigkeit oder die Fahrtrichtung des Fahrzeugs. Diese Informationen werden in wiederkehrenden zeitlichen Intervallen oder bei besonderen Bewegungsereignissen (z. B. beim Abbremsen) erfasst. Dadurch erlauben FCD sowohl die Analyse und Bewertung der Qualität des Verkehrsablaufs auf einzelnen Straßen als auch die Rekonstruktion von Quelle-Ziel-Verknüpfungen innerhalb eines größeren Straßennetzes.

Der Vorteil von FCD liegt vor allem darin, dass die Daten räumlich und zeitlich kontinuierlich für das gesamte Netz vorliegen. Die Analyse von Verkehrszuständen ist also nicht auf einzelne Orte beschränkt, an denen ein Detektor vorhanden ist, sondern kann für jede beliebige Straße im Netz durchgeführt werden. Hierbei ist zu beachten, dass mithilfe von FCD immer nur ein Teil des Gesamtverkehrs aufgezeichnet wird, da nicht alle Fahrzeuge ihre Position und Geschwindigkeit übermitteln. Voraussetzung für die Aufzeichnung ist eine entsprechende Positionserfassungstechnik im Fahrzeug, entweder durch Nutzung eines Navigationsgeräts oder durch Zugehörigkeit zu einem Flottenverbund, in dem die Position fortlaufend überwacht wird (z. B. bei Lieferfahrzeugen). Die Datenaufzeichnungen erfolgen anonymisiert. Die von den Betreibern erfassten Daten werden entweder direkt an Nutzende (z. B. Wissenschaftsinstitutionen, Behörden, kommunale Planer) oder an Unternehmen, welche die Daten mehrerer Quellen sammeln und zu größeren Datensätzen zusammenfügen, verkauft.

Für die Analyse des Verkehrsablaufs mit FCD werden zwei unterschiedliche Herangehensweisen differenziert. Um Aussagen zur aktuellen Verkehrssituation treffen zu können, werden Daten in Echtzeit verarbeitet. Um dagegen die Qualität des Verkehrsablaufes für wiederkehrende Verkehrszustände beurteilen zu können, werden historische Daten eines längeren Zeitraumes (z. B. eines Jahres) genutzt, um eine ausreichende statistische Sicherheit der Aussagen erreichen zu können.